Abriss und Verfall

Schicksal der angefangenen /Strecke und ihre Reste

Nach dem Krieg wurden die Baustellen regelrecht geplündert. Die amerikanische Armee transportierte Holz, Sand, Kies und Schotter als Baumaterial ab. Baugruben und Fundamente wurden verfüllt. Die Bevölkerung war in Not und nahm alles Verwertbare entlang der Strecke 46 mit: Baubuden wurden abgebrochen, Entwässerungsleitungen ausgegraben, Humusmieten abgefahren und Sandsteinverblendungen abgestemmt. Viel landete auf dem Schwarzmarkt oder wurde in den umliegenden Orten verbaut. Hier und da wurde auf der Trasse zeitweise Gemüse angebaut.

Die Zeit hat ebenfalls an den Bauwerken genagt. Viele der Einzelbauwerke wie Entwässerungen, Unterführungen etc. sind heute noch zu sehen. Die Trasse jedoch hat sich die Natur im Laufe der Jahrzehnte zurückerobert. Heute ist sie im Wald komplett zugewachsen und nur Alter und Art des Bewuchses geben einen Hinweis auf die Vergangenheit.

Zwischenzeitlich gab es Überlegungen, die Strecke fertigzustellen. Doch aufgrund der Steigungen und Kurven, insbesondere im Saaleübergang, war die Trasse für neue Autobahnprojekte nicht geeignet. In Bayern wurde daher die A7, anders als in Hessen, auf eine neue Trasse gelegt.

Heute gilt die Strecke 46 in Bayern als „Deutschlands längste historische Autobahnruine". Trasse und 47 Bauwerke sind noch erkennbar. Es sind noch Überreste der Baustelle vorhanden, die von historischen Bautechniken berichten und bei fertigen Autobahnen längst zurückgebaut sind. Die Strecke 46 ist daher ein einzigartiges Technik-Denkmal und steht – europaweit einmalig – unter Denkmalschutz.


Kontakt / SIE HABEN FRAGEN ODER ANREGUNGEN?
Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte (AGAB) e. V.
Herausgeber
Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte (AGAB) e. V.
c/o Dieter Stockmann
Eichendorffstr. 4
97209 Veitshöchheim www.autobahngeschichte.de
powered by webEdition CMS